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Deutsche Konstrukteure

Seit es die Menschheit gibt, gibt es auch geniale Konstrukteure und Entwickler sowie clevere Tüftler und Entdecker. Am Ende kommt dann meist eine bahnbrechende Entdeckung heraus, die die Welt verändert. Lesen Sie über große Erfinder der Geschichte.

Otto Lilienthal — der fliegende Mann

Otto Lilienthal war ein deutscher Luftfahrtpionier. Als erster Mensch führte er erfolgreich Flüge mit Segelflugzeugen durch. Bis heute gilt er als der erfolgreichste Flieger der Menschheit. Durch seine Untersuchungen, Messungen und späteren Flugversuche konnten die Gebrüder Wright den Motorflug verwirklichen, in dem sie motorgesteuerte Flüge mit einem Motorflugzeug durchführten. Noch heute sind Lilienthals frühe Konstruktionen und andere Erfindungen in seinem Geburtsort Anklam im dortigen Otto Lilienthal-Museum zu bewundern.

Der Konstrukteur und Forscher erkannte bereits 1894, dass durch die Wölbung der Flügel mehr Leistung beim Fliegen erreicht wird. Nachdem er viele Jahre geforscht und konstruiert hatte, begann er etwa 1891 seine ersten Flugversuche mit selbst entwickelten Flugzeugen. In Berlin-Lichterfelde ließ er, um seine Vermutung zu beweisen, eine etwa 15 Meter hohe Anhöhe aufschütten. Hier begann Otto Lilienthal seine vielen Flüge mit Gleitflugzeugen und konnte damit bereits bis 80 Meter zurücklegen. Die Anhöhe in Berlin-Lichterfelde existiert bis heute und ist als Fliegeberg bekannt. Der Hügel liegt im Lilienthalpark. Dort wurde zu Ehren Otto Lilienthals eine Gedenkstätte errichtet mit einer Weltkugel als Symbol. Jährlich findet seit 2006 am Fliegeberg das Fliegefest statt.

Bei einem Flug im August 1896 stürzte Otto Lilienthal aus 15 Meter Höhe ab. Grund war eine thermische Ablösung, in deren Folge das Segelflugzeug abdriftete und Otto Lilienthal die Kontrolle über das Flugzeug nicht wiedererlangte und am darauffolgenden Tag an seinen Verletzungen starb.

Nicolaus August Otto — Erfinder des Viertaktmotors

Der deutsche Ingenieur Nicolaus Otto entwickelte den mit Benzingas betriebenen Kompressionsverbrennungsmotor. Schon länger experimentierte er mit Viertaktmotoren und 1876 gelang ihm ein Viertaktgasmotor, der durch Wilhelm Maybach und Gottlieb Daimler Serienreife erlangte. Der Motortyp ist bis heute die Grundlage für den Bau von Verbrennungsmotoren. Da Nicolaus Otto und dessen eigene Firma DEUTZ kein Interesse an der Vermarktung von Automobilmotoren hatten, verließen Wilhelm Maybach und Gottlieb Daimler die Firma.

Bereits 1867 präsentierte er auf der Pariser Weltausstellung seinen Gasmotor erstmals in der Öffentlichkeit. Dieser wurde mit einer Goldmedaille ausgezeichnet.

1877 reichte Nicolaus Otto einen Patentantrag für seinen Ottomotor ein. Ehre wurde dem Konstrukteur zuteil, als ihm die Philosophische Fakultät Würzburg den Ehrendoktortitel verlieh. Seine letzten Jahre verbrachte der Erfinder damit, sein Lebenswerk zu bewahren. Mehrere Gerichtsprozesse griffen seine Patente an. 1886 wurden sie von einem Reichsgericht größtenteils für nichtig erklärt. Diese Streitigkeiten griffen seine Gesundheit massiv an. Nicolaus Otto erlag 1891 einem Herzleiden.

Dem Erfinder wurden etliche Ehrungen zuteil, denn er prägte wie niemand sonst das Zeitalter des Automobils. Vor dem Deutzer Bahnhof in Köln steht ein Denkmal des bedeutenden Konstrukteurs, das vom einstigen Oberbürgermeister Konrad Adenauer eingeweiht wurde. Nach Nicolaus Otto wurden auch Schulen benannt. Sein Konterfei ist auf Briefmarken abgebildet. In Kiel wurde nach ihm eine Straße benannt.

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